Es war einfach wunderbar, mit der ganzen Familie zu Hause zu sein. Alle, die ich liebte, waren in einem Raum und ich war somit mehr als nur glücklich. Interessiert wandte ich mich an meine Kinder, die nun bald wieder den ewig alten Stoff der Schule aushalten mussten. "Und, habt ihr schon alles für die Schule vorbereitet?" Ich kannte meine Kinder und wusste, dass sie diesbezüglich recht faul waren. Sie hatten es langsam satt, jedes Jahr wieder den selben Stoff zu wiederholen, doch so konnten wir länger einen Wohnsitz beibehalten, ohne dass die Menschen auf uns aufmerksam wurden, daher respektierten sie es. Auch ich mochte die Zeit, die sie in der High School verbrachten nicht, da ich in dieser Zeit allein war, denn auch Carlisle hatte seine verpflichtende Arbeit, bei der ich ihn nicht stören konnte und wollte. Daher war ich über Arbeit, die ich zu erledigen hatte oder über Organisationen, die anlagen, immer sehr froh.
Bei den zustimmenden Bemerkungen musste ich lachen. Sie klangen wirklich nicht sehr begeistert. Vor allem Jasper sah man seine Besorgnis an und sofort verflog meine gute Laune wieder. Er tat mir so Leid, wie ihr jedesmal unter der Nähe eines Menschen leiden musste. Und wenn es dann noch so viele waren.. wie es ihn schmerzen musste! Ich selbst hatte das auch erlebt, ganz am Anfang meines Vampirdaseins. Doch ich war darüber hinweggekommen, ich hätte es auch so nicht mit meinem Herzen vereinbaren können, Menschen zu töten. Doch er war so lange unter dem Genuss von Menschenblut gewesen, war somit sozusagen so erzogen worden. Und es war ja bekannt, dass sich Sachen, die man von kleinauf gewohnt war, nicht so schnell ändern ließen. Ich seufzte kurz auf und sah ihn mitleidig an. Zum Glück hatte er seine Alice.
Mein Blick schleifte zu ihr und ich bemerkte im gleichen Moment wie der Rest der Familie, dass sie eine Vision bekam. Neugierig wurde sie von uns angeblickt, bis Edward frage: "Alice, was siehst du?" Auch ich war gespannt auf ihre Vision. Es war immer spannend ihr zuzuhören. Doch dieses Mal machte ich mir Sorgen. Ich wusste auch ohne Jasper´s Gabe, wie es in ihn aussah und daher war mir klar, dass es nichts gutes sein konnte. Endlich berichtete meine kleine Tochter. "Bald werden Normaden hier in Forks eintreffen, sie sind sehr hungrig." Geschockt hielt ich den Atem an, was natürlich gar kein Problem war, denn ich benötigte keine Luft. Dann presste ich hervor: "Weißt du, wie viele es sind?" Ich würde alles tun, um die Menschen und meine Familie zu schützen. Doch wir würden hilflos sein, wenn es zu viele waren. Ängstlich blickte ich in die Gesichter meiner Familie. Nein, keinen von ihnen konnte ich hergeben! Ich wollte mich nicht zwischen Menschenleben und meiner Familie entscheiden müssen. Ich wusste, meine Familie würde gewinnen und ich würde unendliche Schuldgefühle haben, für den Tod des Menschens verantwortlich zu sein. Das wollte ich mir nicht antun.
Erleichtert atmete ich auf, als ich erfuhr, dass es nur vier waren. Wir haben also eine Chance!, stellte ich fest. Ich wandte mich an Jasper. "Denkst du, wir könnten es schaffen?" Doch mein Entschluss stand fest, ich wollte helfen, soweit ich konnte. Ich wollte nur noch wissen, wie gut ich helfen konnte. Das Nicken von ihm machte mich glücklich. Also konnten wir kämpfen oder - was mir eindeutig lieber war- die Sache durch Erklärungen lösen. Auch Emmett wollte die Menschen beschützen. "Wir kämpfen!", meinte er fröhlich. Ich wusste, dass ihm das Spaß machte und war erleichtert, dass es nun beschlossen war. Wir würden sie schützen!